Offiziell

Von der Unterstützung dieses Systems durch die jeweilige „Führung“ hängt es ab, wie effektiv und anwendbar es im Einsatz ist.

Standard-Einsatz-Regeln sind gut in der Ausbildung anzuwenden, da sie klare Vorgaben liefern, wer wann was und warum zu machen hat. Sie erlauben es daher neuen Einsatzkräften mit dem „System” an der Einsatzstelle vertraut zu werden, bevor sie es richtig anwenden müssen. Wir sollten einfach erwarten, dies aber andererseits auch einfordern, daß sie die Dinge so anwenden wie sie sie üben. Die Ausübung dieser Verfahren entwickelt wiederum Standardverfahren und -rollen in jedem Team bzw. festigt diese. Vgl. dazu umfassend die Rolle von Übungen und Trainings in Bezug auf sichere und effiziente Einsatzbearbeitung bei UNGERER, 1999.

Standard-Einsatz-Regeln sind eine Sammlung von Werten und Erfahrungen aus vielen Einsätzen und Übungen und von verschiedenen Einsatzkräften unterschiedlicher Dienstgrade. Idealerweise münden sie in ein Einsatzleiter- oder Einsatzstellenhandbuch (vgl. CIMOLINO, Einsatzleiterhandbuch, Stand 2003). Sie dienen vor allem auch jungen bzw. neuen Einsatzkräften als geeignetes Lernmaterial und erfahrenen Einsatzkräften zur Verdeutlichung und Erinnerung an das offiziell eingeführte Einsatzstellenverhalten.

Dies verhindert, daß jeder erahnen muß, was als nächstes an der Einsatzstelle geschieht – und wer dies zu veranlassen bzw. durchzuführen hat. Standard-Einsatz-Regeln definieren Rollen und Verantwortungsbereiche und führen zu einer offiziellen Einsatzstellenstruktur, in der Führer führen und Mitarbeiter handeln – wobei sich beide immer an die eingeführten und niedergeschriebenen Grundverfahren halten. Ausführlich sind alle diese Führungsaspekte in GRAEGER, Einsatz- und Abschnittsleitung, 2003, beschrieben.

Ein typisches Praxisproblem ist, jeden dazu zu bringen, die Standard-Einsatz-Regeln in der gleichen Weise zu verstehen und auszuführen. Jede Einheit, Mannschaft, Schicht, Abschnitt, Feuerwehr, Organisation … tendiert dazu, sehr eigene und einmalige Wege zur Problemlösung zu gehen. Die Argumente dafür sind fast immer die gleichen: „Hat sich bewährt.“ „War schon immer so.“ „Gab bisher (hier) keinen Unfall.“ „Die Theoretiker (der Verwaltung/der Schule…) haben eh keine Ahnung, was hier vor Ort erforderlich ist.“ „Das sind die örtlichen Belange.“….

Diese Aufteilung kann dazu führen, daß eine Vielzahl von kleinen Abteilungen innerhalb einer Organisation unterschiedlich arbeiten. Es ist fast unmöglich für alle – auch nur alle innerhalb einer Gemeinde – aus „sich selbst heraus” gleich gute Weiterentwicklungen oder auch nur Beständigkeit zu erreichen. Dies erschwert aber die Zusammenarbeit erheblich und kann sogar zu weiteren Gefahren führen!

Geschriebene Standards ermöglichen jeder Organisation diese Aufsplitterung in verschiedene Mini-Abteilungen zu vermeiden bzw. rückgängig zu machen und die Unterschiede auf unwichtige Kleinigkeiten zu reduzieren.

Als Führungskraft ist von Ihnen zu erwarten, daß Sie die Verfahren nicht nur kennen, sondern Sie auch anwenden und zu ihrer weiteren Verbesserung beitragen!

Weiteres Vorgehen:

Niedergeschrieben

Offiziell

Für alle Situationen Anwendbar

Gültig und aktuell

Von allen aktzepziert

Überarbeitung